Seit über neun Jahren bin ich nun schon Halter von Mongolischen Rennmäusen.
In all den Jahren habe ich mit diesen possierlichen, faszinierenden Tieren soviel
erlebt, dass ich ein Buch schreiben könnte.
Auf dem Bild ist mein erstes Rennmauspärchen beim Verspeisen von Mehlwürmern zu sehen.
Die Mongolische Rennmaus wird oft auch Gerbil genannt, obwohl dieser Name eigentlich nur den deutlich unterscheidbaren Wünstenrennmäusen der Gattung Gerbillus zusteht. Sie gehört aber zu einer anderen Rennmausgattung, nämlich zu Meriones, die im Deutschen den uncharmanten Namen "Sandratten" trägt. Im Englischen heißt die Mongolische Rennmaus nicht "Gerbil" sondern "Jird".
Mongolische Rennmäuse sind überaus neugierige und lebhafte Nager. Sie lassen sich problemlos als Heimtiere halten und sind durch ihre Neugier leicht zu zähmen. Vor allem zu zweit oder in Gruppen zeigen sie ihre vielfältigen, faszinierenden natürlichen Verhaltensweisen. Ihre putzige Art erinnert an Siebenschläfer oder Haselmäuse. Deshalb kann jemand, der normalerweise vor Mäusen zurückschreckt, an Rennmäusen großen Gefallen finden. Ihre Eigenschaften machen sie als Heimtiere außerordentlich beliebt, denn Mongolische Rennmäuse sind
Da diese kleinen Kerlchen äußerst aktiv sind, habe ich mich für die Haltung in Glaskäfigen (z.B. Terrarien oder ausgedienten Aquarien) mit schwerem Deckel aus Drahtgittern entschieden. Zum Einen ist die Sicht durch die Glasscheiben für beide Seiten ;-) attraktiver und bei ausgiebiger Wühlerei wird kein Käfigstreu aus der Behausung geschaufelt. Eine massive Abdeckung des Käfigs ist zu empfehlen, da Rennmäuse sehr gut springen können und es schnell rausfinden, die Käfigwände zu überwinden.
Auf dem Bild ist ein Ausschnitt meines selbst gebauten Käfigs zu sehen. Er hat die Abmessung 100cm x 50cm x 50cm mit je zwei Ebenen an den Stirnseiten und einem Röhrensystem aus Plexiglasröhren. Leider sind die Röhren durch das jahrelange Scharren der Rennmäuse mit ihren scharfen Krallen nicht mehr so klar wie auf dem Bild.
Die Tragzeit beträgt zwischen 23 und 26 Tagen und verlängert sich, wenn das Weibchen gleichzeitig Jungtiere säugt. Während der Tragzeit haben Weibchen erhöhten Nahrungsbedarf. Insbesondere Eiweiß und Vitamine dürfen nicht fehlen. Am Besten füttert man gelegentlich einen Mehlwurm, Joghurt oder Joghurt-Drops (z.B. für Kaninchen und andere Nager) und vitaminreiches Ergänzungsfutter. Gerne werden auch frisches Obst und Salatblätter angenommen.
Das Muttertier ist mit der Aufzucht vollauf beschäftigt und verläßt das Nest nur zum Fressen, zum Trinken und um sich zu putzen. Ansonsten ist das Weibchen damit beschäftigt seine Jungen zu wärmen, zu säugen und das Nest instant zu halten. Häufig kommt es vor, dass das Weibchen mit dem kompletten Nest innerhalb des Käfigs umzieht.